My beautiful Halo

Eine künstlerische Intervention zum Thema Heimat

11 Stelen, 30cm / 30cm /300cm, 

bespiegelt, mixed Media, Preis auf Anfrage

 

Was verstehen wir als einzelne Menschen unter dem Begriff Heimat? Fügt sich unser persönliches Verständnis in allgemeine Konzepte über Zugehörigkeit ein, oder ist es individueller Ausdruck unserer ureigenen Sehnsucht nach Geborgenheit und Vertrautheit?
Meine Installation geht diesen Fragen auf eine sinnliche und erfahrungsgeleitete Art und Weise nach.
Als Kind definieren wir unser Zuhause im besten Fall als einen heimatlichen Ort, wo die Welt in Ordnung ist und wo geliebte Menschen den Nährboden für Wachstum bilden.
Wenn diese Urgeborgenheit wegfällt, entsteht eine Lücke, die sich nur schwer schliessen lässt.
Mit zunehmendem Alter löst sich die Vorstellung von Heimat bei vielen von einer geografischen Verortung. 
Sind es nicht die Liebsten um uns, welche das Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit vermitteln? Finden wir nicht auch in unserem Innersten eine Heimat? Und kann auch unsere Aura eine Form von Heimat sein, die kein anderer ungefragt einnehmen darf?
Die Fragen nach der Heimat sind aktueller denn je. Politische Destabilisierungen, Klimawandel, Digitalisierung und Werteverlust rufen nach einem verantwortungsbewussten Denken und Handeln von Menschen, die um ihre Verbundenheit wissen und sie pflegen.

Meine Arbeit umfasst elf hochragende Stelen, welche gänzlich mit Spiegeln eingekleidet sind.
Die Spiegel lenken die Aufmerksamkeit der Betrachtenden auf die eigene Person und regen zu Fragen an: 
Wo ist mein Platz in der Gesellschaft? Wo bin ich zu Hause? Finde ich den Mut, mir im Spiegel zu begegnen? 

Dadurch wird die Reflexion zum zentralen Element in meiner Arbeit.
Digital erscheinende, sich verändernde Fragen und Statements auf den Stelen unterstützen diesen Dialog und regen zum Nachdenken und zum Austausch an.
Die einzelnen Stelen sind so angeordnet, dass für die Betrachtenden Ansichten von unterschiedlichen Seiten möglich und erwünscht sind. Sie stehen in Bezug zueinander und bilden ein rhythmisierendes Ganzes. Zusammen erzeugen die Stelen die Assoziation eines Waldes als Ort des Rückzuges und der Selbstreflexion. In der Literatur bietet der Wald über alle Stilepochen hinweg eine Fülle unterschiedlicher Gefühle und Metaphern, die beim Gang durch die Installation mitschwingen.
Im Kontext des Leimentals gewinnt die Auseinandersetzung mit der Identitätssuche und der Zugehörigkeit eine spezifische Ausrichtung und Tiefe. Durch seine landschaftliche Weite, das Ineinanderfliessen von Kulturraum und Natur sowie durch die Nähe zur Stadt Basel ist das Leimental so vielseitig wie seine Bewohnerinnen und Bewohner. Wer sich hier aufhält, begegnet nicht nur spezifischen geografischen Gegebenheiten, sondern auch einer Vielzahl an sozialen und kulturellen Räumen, in denen Zugehörigkeit gelebt und verhandelt wird. Meine Arbeit möchte diese Vielschichtigkeit aufgreifen und auf eine verdichtete Art und Weise sicht- und erlebbar machen. Die Hauptrolle spielen dabei die vielen sich potenzierenden Spiegelungen von Menschen samt ihrer konkreten Umgebung. Die Installation verweist somit auf das Leimental als einen Ort, wo die Frage nach dem „Wo gehöre ich hin?“ im Zusammenspiel von landschaftlichen, historischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und individuellen Gegebenheiten lebendig bleibt. 

Das ehemalige Trafohaus bietet den idealen Raum für meine Installation. Als Stromverteiler hatte das Gebäude einen wichtigen Anteil am Funktionieren des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens im Tal. Die Patina an den Wänden und weitere Spuren vergangener Zeiten, wie alte Keramikisolatoren, sind im Dialog mit dem Hier und Jetzt. 

Meine Installation greift diesen Dialog auf und setzt ihn in erweiterter Form fort, und zwar durch den Einbezug der Besuchenden, welche sich durch den Spiegelwald bewegen und sowohl sich selbst als auch den konkreten Ort im Spiegel wahrnehmen.